What people wrote about the project:
 

Narcissism Enterprise




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Exhibition Catalogue, "Reinventing the Box", "Betty Rymer Gallery"

Nicolas Baginsky´s Narcissism Enterprise, refres to the narcissism implicit in media technology. In the Greek myth, the young Narcissus mistakes his reflection in a pool of water for another person and becomes obsessed with the image. A kind of sensory closure occurs, he is immune to everything else around him. His reflection this extention of himself in another material, numbshis perception until he becomes, what Marshall McLuhan calls "the servomechanism of his own extended or repeated image"(1). Baginsky´s piece on one hand invites the viewer to immerse themselves in their own image, magnified on the video screen. On the other hand, it uses a neural network algorithm based on the current models of biological visual perception to allow the computer to construct "its" own idea of a human face, much as a human baby´s visual perception will quickly learn to define a wide range of visual patterns as "faces" it encounters in the world. This aspect of the work exposes another, and more subtle layer of narcissism: our tendency to model even the inner workings of our machines after ourselves.
 
Shawn Decker and Ingrid Bachmann about the exhibition "Reinventing the Box" at the "Betty Rymer Gallery" in Chicago.

 
(1) Marshall McLuhan, Understanding Media, Massachusetts: MIT Press, 1994, Page 41




 
Hamburger Morgenpost, March 09. 1999

Nicolas Anatol Baginskys Videoarbeit "Narcissism Enterprise" auf Kampnagel

Wer schon im Videoraum der Galerie der Gegenwart war, kennt Nicolas Anatol Baginskys majestätische Maschine "Elizabeth Gardner", die dort per Kamera neugierige Besucher beäugt. Eine technische Weiterentwicklung dieser Arbeit von 1993 gastiert in Kampnagels Halle K3. Narcissism Enterprise* heißt die komplizierte Installation des 38jährigen Hamburger Bildhauers, die als Test bereits in Rotterdam, Chicago und Budapest gezeigt wurde. Sie funktioniert in etwa so: Der Ausstellungsbesucher erklimmt eine Empore und erblickt in einem Triptychon - sich selbst. Links in der von einer Minikamera eingefangenen Totalen, in der Mitte als farbig verfremdetes Kopfporträt - eine von Baginsky entwickelte Gesichts - Erkennungssoftware macht's möglich. Rechts wird das eigene Antlitz klassifiziert und einer von 70 Kategorien von Idealporträts zugeordnet. Die Kriterien dafür bestimmt "Narcissism Enterprise" allein, sie ist lernfähig und hat ein Gedächtnis, das ihr "Vater" auch trainieren kann. Im einem Vorraum ist veranschaulicht, wie das Resultat am Ende - einer Schau aussehen könnte: An einem Tableau von unterschiedlichen Paßfotos Baginskys wird die Arbeitsweise der Maschine greifbar. Dazu hängen an den Wänden höchst obskur rekombinierte Besucherporträts als Leinwandprints. Baginskys Traum ist es, in etwa zehn jahren eine große Schau nur mit solchen Bildern zu bestreiten - eine Art "Nardssism Enterprise" Retrospektive. Dann wäre der High-Tech-Künstler auf seine sehr spezielle Weise wieder bei der Malerei angelangt.
 
Ralf Poerschke