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 Flamencomachines

 Text von Baginsky
     

Flamencomaschinen 1989-...

die erste Flamencomaschine entstand 1989 aus einer spontanen Bastellaune heraus. Der Gedanke Flamenco maschinell zu erzeugen geisterte mir schon eine ganze Zeit durch den Kopf und so war der Geburtstag einer befreundeten Choreographin ein willkommener Anlaß diese Inspiration an einem kleinen Testaufbau zu erproben. Vier Schubmagnete bilden die Beine auf denen das Maschinchen tanzt, mit denen es aufstampft. Zwei radikal missbrauchte, integrierte Schaltkreise, die mittels eines Fototransistors Umwelteinflüsse aufnehmen, generierten sehr eigenwillige Schrittfolgen. Für die Energieversorgung sorgten zwei Duracell 9 Volt Blockbatterieen. Die Maschine weigerte sich hartnäckig mit Energiezellen anderer Hersteller zu funktionieren.

In den darauffolgenden Jahren folgten drei weitere Flamencomaschine die in Performances der Künstlergruppe Coax (Roboter, Modern Dance, Musik) für Rhythmus sorgten. Diese Maschinen waren wesentlich größer und schwere (bis zu 56Kg). Tänzer versuchten in diesem Stück zu den drei völlig unabhängig voneinander spielenden Maschinen (Gitarre, Castagnette, Solo) eine Choreographie umzusetzen. Mit wechselndem Erfolg.

Nach diesen Erfahrungen ruhten die Arbeiten an diesem Projekt bis 1998. Für eine Ausstellung in der Galerie des Goethe Institutes in Budapest habe ich 1998 aus dem Trio ein Quartett gemacht. Die kleine "Ando Flamencomaschine" bereichert nun das zur Installation gewordene Set mit ihrer elektromechanischen Stimme und ihren vier schnellen Füßen.

Im Herbst 1998 gab das Ensemble dann drei Konzerte während der ars electronica in Linz. Zu diesem Anlaß habe ich für "Ando Flamencomaschine" eine hydraulische Roboterplattform mit integriertem kameraroboterarm konstruiert. Diese bewegliche Bühne half der kleinen Maschine auch vor großem Publikum einen starken Eindruck zu machen.

Im Januar 1999 hat die, um einige Performanceaspekte erweiterte "Budapest Version" in der Galerie Andreas Schlüter dauerarbeit geleistet. Die vier Maschinen Tanzten dort mehrere Wochen beinahe ohne Unterlass.

Außerdem erscheint anläßlich der Ausstellung eine Flamencomaschinen Edition. diese winzigen, zweibeinigen, neuesten Mitglieder der Familie greifen einige Aspekte der ursprünglichen "Baby Flamencomaschine" wieder auf. allerdings stellt die zweibeinigkeit in Zusammenhang mit einem völlig neuem Beinkonzept eine grundlegende Erneuerung der Flamencomaschinen Idee dar.

Baginsky 1999